Ich kanns ja noch nicht ganz glauben, aber mein Puch Teilehaufen der jetzt 10 Jahre bei mir im Keller lag ist wieder ein ganzes Moped, fährt und hat ein Pickerl

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Puch SV 175, Baujahr 1954 (Parteifahrzeug der ÖVP, laut Typenschein

)
1958 von meinem Opa als Drittbesitzer gekauft, und von ihm sehr viel gefahren worden.
Irgendwann in den 70ern an meinen Vater weitergegeben, der damit noch ab und zu in die Firma gefahren ist.
Seit ca. 1984 aber nur mehr leise in der Garage vor sich hin verrottet.
2010 hat dann ein Schwieger-Onkel angeboten sie zu reparieren, da ist damals über zwei Winter auch einiges geschehen:
- Rahmen gestrahlt und lackiert
- Felgen gestrahlt, lackiert, neu eingespeicht
- Stoßdämpfer und Gabel überarbeitet
- Neuer Kabelbaum eingezogen
- ...
Dann ist der Onkel leider mit 59 nicht mehr aufgewacht.
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An dem Punkt sah es ja schon wieder wie ein Motorrad aus, leider konnte ich mich aber die letzten 13 Jahre nicht überwinden wirklich loszulegen.
Dinge zerlegen und wieder zusammenbauen kann ich, aber aus Einzelteilen ein altes Motorrad zusammensetzen trau ich mich einfach nicht.
Über meine Wunzmopeds habe ich 2011 den Bastelpeter kennengelernt, zu dem Zeitpunkt in der Entwicklung bei Opel tätig, und mechanisch sehr begabt.
Er hat vor ein paar Jahren angefangen meist im Winter ein altes Motorrad nach dem anderen herzurichten (Die Gulf-Guzzi die ich hier mal in Biete verlinkt habe war von ihm).
Letzten Sommer habe ich mich dann mal überwunden, und ihn gefragt ob er mir die Puch wieder zusammenbaut.
Im Dezember haben wir dann den Tarraco meiner Schwester angefüllt, und sind am Wochenende mal schnell 800km nach Frankfurt gefahren.
Dort wurde die Puch dann gleich mal in angenehmer Höhe gehängt:
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Gleich am Anfang hat sich dann noch herausgestellt dass es im Motor auch nicht besonders gut aussieht, also wurde eine Komplett-Revision (Schleifen, neue Kolben, neue Lager fürs Getriebe) dazugenommen.
In den folgenden Wochen gabs regelmäßige Updates über den Fortschritt, und Ende März wars dann soweit. Einen Vito ausgeborgt, am Weg das Museum in Speyer mitgenommen, und fest verzurrt nach Hause gefahren.
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Den Vito habe ich mir gleich bis Montag Abend reserviert, im Glauben dass ich am Montag vormittag gleich das Pickerl bekomme.
Falsch gedacht - wenn das Fahrzeug nicht in der Genehmigungsdatenbank ist, kann der ÖAMTC Mann nicht mal einen Finger rühren.
Also warten. Original-Typenschein aus 1954 ist ja da, es war ja in Österreich schon angemeldet, also zumindest nichts zu zahlen.
Eine Woche später war das dann endlich erledigt, und der ÖAMTC Mann konnte prüfen.
Die Puch war auch brav, ist auf den ersten Kick angesprungen und in die Halle getuckert.
- Bremsen: Ja
- Licht: auch da
- ? Mehr kann er eh nicht anschauen
Somit ohne Mängel bestanden
Letzten Freitag war dann endlich die Zeit und das Wetter für die erste Ausfahrt:
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5L Sprit rein, 200ml Öl dazu, und los gehts.
Beim Kaltstart muss ich noch lernen was sie genau will, aber sobald der Vergaser mal genug Sprit liefert, kommt sie brav auf den ersten Kick und tuckert im Leerlauf sauber vor sich hin.
Ans Getriebe muss ich mich noch gewöhnen, im Moment finde ich noch überall Leerläufe die da nicht hingehören
Aufgrund des Wetters musste ich dann gleich noch einen Fotostop bei der Bäckerei einlegen, in der mein Opa gearbeitet hat
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Dort stand eine 97-jährige bei der Gartenarbeit, die meinen Opa damals gekannt hat!
Ob er die 500m zur Bäckerei mit der Puch gefahren ist, habe ich allerdings noch nicht herausbekommen
In der Garage wird das Revier natürlich mit ein paar Ölflecken markiert, aber wenn sie weiterhin so brav anspringt, ist das erlaubt.
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