Die Statutengemäße inklusive ausführlicher Würdigung des faden Farbtons „Beige Gazelle“ erfolgt bereits in einem anderen Thread (
viewtopic.php?f=4&t=18952), jetzt geht’s ums Pschistrieren im weitesten Sinne.
Weil auch ein recht gut erhaltener Youngtimer wie dieser hat seine Themen und sei es nur das der richtigen Konservierung.
Ähnlich dem Motto einer Genfer Uhrenmarke finde ich, daß mir der GS nicht ganz allein gehört - ich erfreue mich an ihm, aber eigentlich bewahre ich ihn schon für die nächste Generation.
Konservierung also – Feedback welcome:
Trockene und lichtgeschützte Garage sind gesetzt, ebenso Selbstverständlichkeiten wie auf Max gepumpte Reifen, einen Spalt geöffnete Fenster, ein leichter Nylonpyjama als Staubschutz und ein CTEK-Conditioner für die Bakterie, wie es auch Harry Metcalfe tut.
Problematisch wird’s beim Thema „Regelmässige Bewegung“, nach einhelliger Fachmeinung unabdingbar, insbesondere für Hydropneumaten.
Problematisch deshalb, weil immer noch erster Zahnriemen, Produktionsdatum 1977.
Wechseln oder nicht, das ist die Frage: Mit neuem Zahnriemen könnte man ohne Angst vor Riß und Motorschaden unbekümmert herumfahren. Der alte wiederum hat einen gewissen Wert für Originalzustandsfanatiker. Einmal getauscht, für immer verloren.
Wird sowas bei einem GS jemals eine Rolle spielen?
Hm.
Wenn man schon mit dem alten Gummi fährt, dann könne man das Risiko durch schonende Fahrweise bei hoher Aussentemperatur reduzieren, sagen meine Ratgeber, ausserdem wäre der Riemen beim GS wenig belastet. Überlieferungen zufolge fiel er nie durch desaströses Rißverhalten auf und wurde seinerzeit sowieso kaum je gewechselt.
Hm.
Eine Bewegungsfahrt hab ich jedenfalls schon gemacht.
Heuer im Sommer, bei 35 Grad im Schatten.
Behutsam warmgefahren und keine gachen Lastwechsel.
Unglaublich, wie 43 Jahre alte Reifen quietschen können, so langsam kannst garnicht ums Eck fahren. Interessant zu beobachten, wie sich das ganze Auto, also Motor, Getriebe, Fahrwerk in den insgesamt ca. 40 Min Fahrt von recht ungelenk in Richtung zunehmend geschmeidig veränderte.
Wie es der Vorbesitzer geschafft hat, den Wagen praktisch standschadenfrei 17 Jahre aufzubewahren, ohne je damit zu fahren, ist mir ein Rätsel.
Er sagt, er hätte das Auto zweimal im Jahr, immer bei hohen Sommertemperaturen, gestartet und jeweils einen zwanzigminütigen Motorlauf mit wechselnden Drehzahlen, sowie mehrmaligem Raufpumpen und Runterlassen der Hydraulik durchgeführt.
Am Stand!
Das widerspricht allem, was ich bisher über das richtige Bewegen von Standzeugen gelernt zu haben dachte.
Aber das Ergebnis überzeugt: Ich mein, das Ding ist nicht staubtrocken, ein bisserl trenzt es schon, aber die Autos damals waren sowieso nie hunderprozentig dicht, sagen meine Berater, und das aktuelle Ausmaß des Flüssigkeitsverlustes wäre recht harmlos. Das folgende Bild gibt eine ungefähre Vorstellung, es zeigt den Ertrag von 12 Monaten, aufgezeichnet mittels Kartonplatte.
Daß es soviele unterschiedliche Stellen sind, liegt daran, daß die Position des Kartons zum Auto öfters verändert wurde. In Wahrheit ist es genau eine Stelle, an der es raustropft und ich glaube, es handelt sich um LHM. Für diese These spricht die Farbe der Flüssigkeit und der recht niedrige Stand im Vorratsbehälter. Das wäre mir sehr recht, denn mittlerweile weiß ich, daß LHM-Undichtigkeiten im allgemeinen leichter zu beheben sind als solche an Motor und Getriebe.