Nick hat geschrieben:
Diesen "Beweis" gibt es nicht. Es gibt lediglich den mantraartig wiederholten neoliberalen Mythos wonach der Staat ein schlechterer Eigentümer wäre als zum Beispiel ein internationaler Konzern. Als ob noch nie eine private Firma durch Managementfehler in den Ruin getrieben worden wäre. In vielen Bereichen halte ich staatlichen Einfluß und staatliches Eigentum gerade deshalb einer privatwirtschaftlichen Organisation für haushoch überlegen. Dazu gehören Infrastruktur, Sicherheit, Gesundheit und Daseinsvorsorge. Die Pensionsvorsorge etwa dem Markt zu überantworten halte ich für einen Fehler weil der einzelne das Risiko eines Totalausfalls seiner Pension nicht tragen soll und nicht tragen kann. Würde ich etwa Bahn fahren, wäre es mir lieber das Unternehmen Bahn würde Sicherheitsfragen prioritär vor Wirtschaftlichkeitsaspekten bewerten und nicht umgekehrt. Auch andere Infrastrukturbereiche zählen dazu. Ein Freund von mir wohnt zum Beispiel in Washington D.C. dort gibt es nach jedem gröberen Unwetter stundenlange Stromausfälle. Die privaten Anbieter von Elektrizität haben nämlich seit Jahrzehnten kaum investiert um ihre Quartalsberichte und Bilanzen schön zu halten. Langfristiges Denken ist der Gewinnmaximierung zum Opfer gefallen.
Ich habe auch nie gesagt, daß nicht gewisse Bereiche (Infrastruktur, Gesundheit, Sicherheit, Bildung, Daseinsvorsorge) besser der Staat machen soll.
Ich sage auch: Wenn es wo Monopole gibt, dann müssen diese staatlich sein.
Die Frage ist halt: Muß es überall Monopole geben? Muß (das ändert sich im Güterverkehr ja) es die staatliche Bahn sein, die über (das ist wichtig) die staatliche Infrastruktur fährt oder kann es ein Privatbetreiber, der in Konkurrenz zu anderen Unternehmen steht, sein?
Nimm den Flugverkehr: Vor 30 Jahren war es undenkbar, daß in Europa einander konkurrierende Fluglinien gegenüberstehen und Wien - Paris von Air France und AUA GEGENEINANDER geflogen wird. Die Luftsicherung ist aber natürlich beim Staat geblieben. Und so wäre es auch sinnvoll bei Energie (ist schon teilweise) oder bei der Bahn.
Was nämlich noch auffällt: Die größten Preistreiber (Ärger als die Mineralölfirmen) sitzen im Monopolbereich, daß ist bei uns noch fast immer der Staatsnahe Bereich: Landesversorger, Müllgebühren, GIS,... - das sind die, die die Inflationsrate rauftreiben.
lg
Dimple, mehr Privat - weniger Staat ist etwas, was in .at noch immer dringend notwendig ist - daß mehr Hirn auch notwendig ist, bestreite ich niemals