deutznews:
Hatte letztens am Weg zu Erzberg einen kleinen Kupplungsausfall auf der S6.
Natürlich ist die Kupplung in einem einspurigen Baustellenbereich ausgefallen, noch dazu mit Steigung und dem dringenden Bedürfnis noch einen Gang runterzuschalten, habens dennoch gerade noch so in eine Pannenbucht geschafft:

Dann vom Öamtc per Abschleppseil zur nächsten Autobahnraste gebracht worden:

Gemeinsam mit dem Öamtc-Mann festgestellt dass wohl etwas mit Geber- oder Nehmerzylinder nicht ganz passt, denn beim unteren Entlüftungsnippel kam schon was raus, aber für Kupplungsbetätigung hats halt nicht gereicht.
Öamtc Mann meinte er könne (eh klar) vor Ort nix machen, aber ich könnte 6-7h auf einen Apschleppwagen zu irgendeiner Werkstatt warten.
Da es aber Donnerstag Abend war und ich am Weg auf ein feines kleines Festival übers Wochenende habe ich das Angebot ausgeschlagen und micht hinters Telephon geklemmt.
Mein Magirus Deutz 90M ist das Produkt der Fusion von Magirus Deutz und Iveco. Gab es mit identer Karosse & Fahrgestell als Magirus Deutz mit luftgekühltem 4Liter Deutz Saugdiesel oder als Iveco Zeta mit wassergekühltem Fiat/Iveco Motor. Beide Varianten wurden damals (zumindest bei uns in Ö) übers Iveco Händlernetz verkauft. (Glaube auch beide im selben werk in Brescia, Italien, gebaut.
Na jedenfalls ruf ich bei Iveco an und nette Herr sagt "Magirus Deutz? Na da homma in de neunzger joahr scho olle unterlagen wegghaut, leider"
Ich seufze und frage ob er denn den Iveco Zeta noch im System hat. Den hat er und und in Wien (ca 90km entfernt) hat er sogar noch einen Geberzylinder lagernd. Ich gamble und hoffe dass der Baugleich ist und reservier in mal. Nehmerzylinder hat er leider nicht lagernd aber mir fällt ein in einem Deutz oder iveco Forum vor tausend Jahren mal gelesen zu haben dass der Nehmerzylinder vom Niva/Taiga baugleich ist.
Rufe also meinen armen Vater an, der kann wegen schlechten Gewissen über seine Mitschuld an meinem Drang zu alten Kisten nicht anders als einer Hilfeleistung zuzustimmen. Jedenfalls hat er bei Lada Doifl in Krems noch einen Nehmerzylinder bekommen und sich mit dem und dem Geber von Iveco zu mir aufgemacht.
Als erstes hab ich mal den Nehmer getauscht, denn da kommt man am besten und einfachsten hin:


tatsächlich sehen sich die beiden Zylinder sehr ähnlich, die Stange hatte anderen Durchmesser und anderes Gewinde, aber da konnte ich die Alte nochmal verwenden:

Der Lada Zylinder hatte keinen Eumel zur Befestigung der Rückholfeder, doch da konnte ich mir mit 2 Schlauchschellen behelfen:

Nach Montage des neuen Nehmerzylinders haben wir uns freudig ans Entlüften gemacht, hoffnungsvoll dass es der Nehmer der defekt war und jetzt alles passt.
Natürlich war es nicht so, es kam partout nix beim Entlüftungsnippel an.
Nagut, dann Geberzylinder auch tauschen.
Der sitzt nbatürlich ultragschissen IM Armaturenbrett:

Aber nach eine Stunde und mehrfach zerschundenen und verbogenen Fingern voller Bremsflüssigkeit war der Lauser auch heraussen:

Natürlich wurde flugs Entlüftet, es war ja schon bald Mitternacht und wir konnten den beflügelnden Geruch des Erfolges schon unsere Nasen kitzeln spüren.
Entlüften ging nun super, es kam gut was unten am Entlüftungsnippel an, aaaaaaaber, nach einem für erfolgreich gehaltenem Entlüften fiel mir ein Strahl Flüssigkeit auf der bei Pedalbetätigung anderswo auf den Asphalt tropfte.
Die gesamte Kupplungshydraulik besteht aus starren Leitungen, ausser ein kurzes Stück flexibler Schlauch, oben an der Kupplungsglocke, für den Übergang zw. Chassis & Gummigelagerter Motor/Getriebe Einheit, und der war auch undicht:
Das war natürlich ein harter Schlag.
der Bösewicht:


Vater is dann erstmal heim, ich hab auf der Autobahnraste gepennt.
Plan war dass Er am folgenden Tag zu einer Hdraulikfirma schaut, und sich den Schlauch nachmachen lässt, wird ja schon nix ganz exotisches sein.
Danke Fiat, danke Iveco, der schlauch ist innen zöllig, aussen metrisch, solche Enden hat keiner lagernd.
Dankenswerterweise lebt ein befreundeter Mechaniker und Bastler in der Nähe, der hat die alten Fittings abgedreht und neue Schlauchdraufpess-Eumel drauf hartgelötet (bitte um Entschuldigung, bei Hydraulikkram fehlen mir manche Fachtermini)

Da hat dann die Hydraulikfirma noch einen frischen Schlauch draufgecrimpt:

und dann hatte mein Magirus 24h nach Auftreten der Panne ein komplett erneuertes Kupplungssystem und ich war wieder Fahrbereit:


mittlerweile habe ich den Schlauch als Originalersatzteil aus Italien bekommen und führe ihn im Fahrzeug mit, damit ich ihn nie brauche.