Bringing home the fish......Es ist soweit, am Wochenende soll der Barracuda aus
Schweden geholt werden, wo er schon viel zu lange auf einen Auslauf gewartet hat. Dass wir uns ausgerechnet den Tag nach
dem „Midsommerfest“ ausgesucht haben war, wie es sich zeigen sollte, keine gute Idee aber terminlich nicht anders möglich.
Joe Krümel brachte vorsorglich einen gut genährten Köderfisch mit,wobei wir uns auf dem Flug nach Schweden nicht richtig entscheiden konnten, ob wir jetzt „Fischen fliegen“ oder „ Fliegen fischen“ fliegen,wir einigten uns im Sinne des Phorums auf „Phischerl Phliegen“ oder wuascht.
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Für die Übernahme hatten wir einen recht strammen Zeitplan, nämlich Ankunft mit schwedischem Zug und Taxi 18.00, Papiere schreiben, unterschreiben und übernehmen 19.00, Ersatzteile sichten und das Wichtigste einladen, probefahren, Öl, Wasser, Bremsen, Reifen etc., prüfen, verabschieden und zur Fähre brettern, wo wir um 21.30 verladen werden sollten. Leider wurden wir von den Spätfolgen des schwedischen Midsommernacht voll erwischt: Der Zug der uns zügig zum Fischerl bringen sollte, kam zunächst 45 Min. zu spät an und stand nach der Paßkontrolle (!!!!!!!mitten in Europa!!!!!) weitere 45 Min. auf einer Station herum, ohne dass uns jemand sagen konnte warum und vor Allem, wann es weitergeht. Wir stiegen aus und fuhren die restliche Strecke mit dem Taxi.
Der Vorbesitzer, Altrocker Ronny mit einer fetten Harley, war ausgesprochen nett, hatte alles vorbereitet und sogar vollgetankt.
Der Barracuda wurde vom Köderfisch begutachtet und sofort angenommen, der relativ morsche linke Kotflügel und die bröselige Unterseite der rechten Tür wurden geflissentlich übersehen.
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Leider mussten einige schöne Ersatzteile noch bleiben, wir werden sie in aller Ruhe im Herbst abholen.
Die Probefahrt erfolgte zur Fähre, wo wir sogar ein wenig zu früh ankamen. Zu dem Service-Verständnis der schwedischen Fährlinien (hier von Trelleborg nach Rostock) möchte ich hier nichts anmerken, da ich erwäge, später ein Buch darüber zu schreiben.
Jedenfalls wurden wir verladen und haben als Erstes das Auto entmüllt, d.h. diverse Wunder-Duftbäumchen, rosafarbene Race-Würfel und anderen Rückspiegelschmuck sowie weitere Duftbäumchen entsorgt.
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Nach einer sehr kurzen Nacht und wieder langen Wartezeiten ohne jegliche Information (scheint ein schwedisches Hobby zu sein) konnten wir am nächsten Morgen ab Rostock die deutsche Autobahn unter die Flossen nehmen.
Bei der ersten Tankstelle dachte ich, mich beißt der Hai, aber was solls, ich hab den Barracuda ja nicht gekauft, um Sprit zu sparen.
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Nach einem gewaltigen Stau und nachfolgendem Wolkenbruch entschieden wir, zu unterbrechen und Mensch und Maschine eine Nachtruhe zu gönnen, uns ein kräftiges Abendessen und ein Bierli (oder fünf). Nach längerem Suchen bei gefühlten 35° fanden wir dann ein Kleingarten-Gasthaus, wo wir nach 45 Min. Wartezeit ein merkwürdiges Gericht bekamen, das man dort offenbar als Curry-Wurst verkauft. (Die Franken scheinen irgendwie mit den Schweden verwandt zu sein).
Der Goldfisch wurde zur Nacht romantisch im Grünen geparkt und diagnosemäßig gecheckt. Dem aufmerksamen Betrachter wird an dieser Stelle auffallen, dass der Barracuda nun mit dem relevanten Sticker markiert ist und außerdem, dass der Auspuff fehlt, der (nur das letzte Stück Rohr) sich derzeit irgendwo zwischen Dresden und Chemnitz abseits der Autobahn im Wiesenrain ausruht.
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Der nächste Tag sollte uns über Passau und Linz dann nach Hause bringen, wo der Goldfisch sich ohne Widerrede zum Schneewittchen gesellte.
Natürlich konnte ich es nicht lassen, den Goldfisch gleich am nächsten Morgen auf Herz und Nieren zu untersuchen, den Vergaser einzustellen (zu fette Mischung, daher der hohe Spritverbrauch) und anderweitig
herumzuschrauben. Insgesamt fand ich einen, bis auf die angesprochenen Roststellen, überraschend rostfreien und originalen Barracuda, der jetzt für Typisierung und Pickerl fertig gemacht wird, und an dem ich sicher viel Freude haben werde.
(siehe Fortsetzung)