oTHEr hat geschrieben:
btw: welche berechtigten bedenken würden wirklich gegen ein BGE sprechen?...ausse dem wurzen sein "nein"?
Ich habe einmal Daumen x Pi nachgerechnet (gemäß der Daten des Finanzministeriums und der Statistik Austria):
Um ein BGE für alle, die in Österreich leben, von 1000 pro Erwachsenen und 500 pro Kind zu zahlen, wenn dafür alle Pensionen unter 1000 EUR wegfallen (darüber muss auf Grund von Versicherungsleistung weiter bezahlt werden), die Arbeitslosenversicherungszahlungen, Notstand und Mindestsicherung auch wegfallen, kostet das gut 30 Mrd. EUR - das Gesundheitswesen, das Pflegegeld, die Invaliditätspension müssten ja weiterhin aufrecht erhalten werden.
Das wäre eine Erhöhung der Abgabenquote von 43 auf rund 50% des BIP.
Das gilt aber nur dann, wenn nicht ein beträchtlicher Teil der BewohnerInnen ihre Erwerbsarbeit reduzieren. Wenn das der Fall ist, muss die Abgabensteigerung deutlich höher ausfallen.
Dazu kommen zwei ungelöste Probleme:
1. Inflationseffekte: Wenn jetzt jedeR, die/der Vollzeit arbeitet, mind. 2.300 EUR netto hat (1000 EUR BGE plus Vollzeit-Gehalt von 1.700 brutto als Mindestgehalt fast überall), warum sollten dann Waren und v.a. Mieten nicht um das teurer werden?
2. Zuwanderung: Der "Gott" (für manche "Gott sei bei uns") des (Neo-) Liberalismus hat einmal gesagt, dass Sozialstaat und recht freie Zuwanderung einander ausschließende Sachen sind. Was könnte die Bürger von EU-Staaten, wo der Durchschnittsverdienst Brutto unter 1.500 pro Monat liegt (das sind ca. 60 Mio Menschen, wenn ich richtig gerechnet habe) daran hindern, nach Ö zu kommen und einen kleinen Zusatzjob anzunehmen? Wir groß würde der Immigrationsdruck aus aussereurop. Ländern werden?
Ich halte sehr viel von einem Sozialstaat und von halbwegs fairen Steuern (da gibt es manches zu tun), aber das BGE halte ich für den Traum von warmen Eislutschern.
lg
Dimple