Der Wankelmütige hat geschrieben:
Doch! Dass nämlich die Wirten jetzt drauf scheißen, die Testwisch zu kontrollieren und die Polizei sich genauso ziert.
Demnach halt ichs ohne schlechtes Gewissen weiterhin so: Kontakte reduziert halten, brav maskieren, Jaukerl sobalds geht, aber Nasenbohren nur mit Grund und ned weils der Volksschullehrer und sein Studienabbrecher lustig finden.
Also ich habe ein Interview mit einem Epidemolgen gelesen, dass Massentest stets gut sind - um unerkannte Überträger rauszufischen und um einen Stand der Situation tatsächlich zu erheben. Dass unsere Regierung damit ins Klo gegriffen hat, liegt wohl mehr daran, dass sie sowohl für jene, die mehr Lockdown als auch für jene, die weniger Lockdown wollen sowie für alle, die sich der Opposition nahe fühlen, zum absoluten Feindbild geworden ist.
Ich halte dieses "Volksschullehrer und sein Studienabbrecher" schon für ein Symptom der Probleme unserer Demokratie, das in den USA noch viel stärker zum Vorschein gekommen ist: Wer nicht meine Richtung vertritt, ist entweder böse oder blöd, herabwürdigen kann man ihn/sie jedenfalls. Die Steigerungsstufe von "ich sag nicht mehr den Namen oder gar die Position, sondern einen launig-lächerlichmachenden Spitznamen" ist Sleepy Joe oder ein anderer Trumpismus (und das Publikum, das den polit. Gegner als Feind sieht, johlt dazu).
Wo sind die Zeiten, als Nick mich gerügt hat, weil ich den Namen des damaligen Finanz-Staatssekretärs Matznetter 2 oder 3x falsch (Matzenetter) geschrieben habe, weil das herabwürdigend sei. Inzwischen heißt es Volksschullehrer oder Studienabbrecher (ich lehne das "Taxler" für den ehem. Kanzler Faymann auch ab).
Wir sollten, auch und gerade im politischen Diskurs bei einer halbwegs höflichen Sprache bleiben. Denn wie hat Abraham Lincoln in einer doch deutlich angespannteren Situation über das Verhältnis zu seinen polit. Gegnern gesagt: We are not enemies, but friends. We must not be enemies. Though passion may have strained it must not break our bonds of affection.
lg
Dimple