Es freut mich riesig, daß meine GSse vom Phorum toleriert werden.
Die Gazelle - ich bleib bei diesem Namen, danke Turnustaunier! - war übrigens der totale Vernunftkauf.
Überglücklich mit meinem gerade erst erworbenen, unglaublicherweise tatsächlich rostfreien (jajaja!) GSA, hatte ich keinerlei Bedarf für einen zweiten Youngtimer, als keine 3 Wochen nach dem Kauf folgender Inseratstext meine Aufmerksamkeit erregte:
"GS Club, Neuwagenzustand, alles original, 26.500 km."
Wenn sich solche eine Ansage nach eingehender Prüfung als zutreffend herausstellt, dann muß man sich einfach ein Herz fassen und zuschlagen. Aus reiner Vernunft, Ihr werdet das verstehen.
Wieviele Verrückte wird es schon gegeben haben, die sich 1978 einen GS aus reiner Liebhaberei anschaffen, diesen gleich einmal ordentlich hohlraumkonservieren und ihn fortan ausschliesslich bei Schönwetter (nach Konsultierung des Wetterberichtes) schonend und wenig bewegen. Es ist glaubhaft überliefert, daß der Erstbesitzer ein bißchen pingeling war. So wurde der Wagen immer sorgsam warmgefahren, nie kalt abgestellt, in einer gut durchlüfteten, später auch beheizten Garage aufbewahrt und was man halt sonst alles für sein Schätzchen tut.
Was er aber nicht gemacht hat, war Reifen- und Zahnriemen-Tauschen, weswegen beides heute noch dem Auslieferungszustand entspricht. Produktionsdatum jeweils 1977.
Deshalb vorläufig auch nicht fahren, bloss bewahren. Bis mir einfällt, was ich mit dem Ding eigentlich machen will.
(zum Fahren taugt mir sowieso der GSA besser)
Was ich beim besten Willen nicht nachvollziehen kann: Wie konnte sich solch ein Freak der Sonderklasse freiwillig diese Farben aussuchen! In unheilvoller Allianz mit dem faden Lackbeige sind die Bezugsstoffe im ödesten Dunkelbraun gehalten, das man sich vorstellen kann.
Dabei gabs damals so schöne, bunte Farben im Angebot. Apfelgrün zum Beispiel oder herrliche Blaumetalliseetöne, jeweils mit farblich abgestimmtem Interieur.
Ironischerweise war der Erstbesitzer vom Fach, nämlich Malermeister von Beruf. Vielleicht hatte er die schrillen Siebziger satt und sehnte sich nach optischer Ruhe und Zurückgenommenheit.
Leider hab ich noch keinen besseren Bilder und die geschmackvollen Kennzeichenhalterungen müssen vor dem nächsten Fototermin auch noch weichen:
