www.direkteinspritzer.at

Florianiprinzip

Ach wie schön, dass man das Autofahren in Wien hier undogmatisch unter Berücksichtigung unterschiedlicher Standpunkte und mit Zuhören unter Erwachsenen diskutieren kann. In den meisten digitalen Parallelwelten da draußen geht das leider kaum noch.

Hiermit nagle ich für Wien völlig undogmatisch folgende Thesen an die Wand:

1. Man soll nicht mit dem Auto nach Wien einpendeln und damit an einen bestimmten Ort müssen.
2. Sollte man nach Wien einpendeln und an einen bestimmten Ort müssen, empfiehlt sich ein Motorrad.
3. Es sollte in Wien generell immer Plusgrade haben, damit Punkt 2 ganzjährig möglich ist.
4. Kein Mensch von Verstand ist vor 20 Jahren mit dem Auto in die Innenstadt gefahren und hat sich zu Recht über die Unmöglichkeit dessen aufgeregt.
5. Kein Mensch von Verstand ist vor 10 Jahren mit dem Auto in Innengürtelbezirke gefahren und hat sich zu Recht über die Unmöglichkeit dessen aufgeregt.
6. Die dortigen Anrainerzonen sind dennoch eine Frechheit: Dass die 0-24 gelten und nicht während der normalen Parkpickerlzeit weiß der Zugereiste erst nach dem ersten Strafmandat.
7. Schon 2 Euro pro Stunde für einen Parkschein sind zu viel: Selbst in kurzen Monaten kostet das Auto auf einem köterverschissenen Platz 780 Euro (Parkzeit 9- 22 Uhr). Die meisten werden billiger wohnen als ihr Auto.
8. Mahü neu ist 100% Erfolg für alle Beteiligten. Höchstens Oberösterreicher preschen hie und da an Samstagen durch die Eisesser. Aber die schimpfen ja auch über Frau Vassilaku.
9. Es gibt kein menschenwürdiges Leben in der Stadt, außer für Nacktmulle, Bettlurch und anderes nur rudimentär mobiles Gefleuch.
10. Es gibt generell kein menschenwürdiges Leben ohne A-Schein.

Eh. Aber es wird trotzdem manchmal schneien.

_________________
Alex

Dann sollen, laut meinem leider schon pensionierten liebsten Motorradreifendealer, Rennregenreifen die erste Wahl sein. Ist nur leider illegal.
Wird aber eh nicht mehr oft passieren. Ich erwische mich immer öfter dabei wie ich in Gebrauchtwagenbörsen nach würdelosen Frontscherern suche...


Keine Ahnung ob es nur mir so geht, aber es hat in den letzten Jahren zwei Ereignisse gegeben die mich veranlasst haben immer seltener am Stadtrand in die Offis umzusteigen. 1. die empfindliche Erhöhung der Einzelfahrscheinpreise seit Einführung der 356€ Jahreskarte und 2. der Nachkomme der an sich und noch mehr durch sein ständig notwendiges Zubehör den Aufwand des Verkehrsmittelwechsels erhöht und so eine zweite Runde um den Häuserblock am Zielort rechtfertigt.
Klar, Punkt 2 ist sehr individuell und wird auch nicht ewig andauern, aber Punkt 1 betrifft denke ich viele Menschen. Hoffentlich nicht annähernd so viele wie durch die günstige Jahreskarte nun dauerhaft auf Öffis umgestiegen sind, aber sicherlich nicht vernachlässigbar wenige.

_________________
digital for now, analog forever.

Das hab ich jetzt nicht verstanden, Elwood.

_________________
Et lux in tenebris lucet et tenebrae eam non conprehenderunt


http://vienna-galaxie.blogspot.com

Ich fahre seltener öffentlich in die Stadt als früher, weil die Einzelfahrscheine teurer und meine Lebensumstände anders geworden sind.
Die Tatsache, dass mich höhere Einzelfahrscheinpreise dazu bringen wieder eher mit dem Auto nach Wien rein zu fahren lässt mich vermuten, dass es auch anderen Menschen die sich nur sporadisch innerhalb des Gürtels bewegen, so geht wie mir. Das wollte ich einfach nur einwerfen.

Zur Auflockerung was Lustiges:

_________________
digital for now, analog forever.

So versteh ich's.

_________________
Et lux in tenebris lucet et tenebrae eam non conprehenderunt


http://vienna-galaxie.blogspot.com

@V4:

@Elwood: Das mit den Einzelfahscheinpreisen find ich auch blöd, andererseits hab ich halt jetzt seit 2 Jahren eine Jahreskarte. Finds lässig, dass ich um weniger Geld als GIS und Kontogebühren zammgrechnet auch einen echten Gegenwert bekomm, der im Zuge des kontinuierlichen Ausbaus der Barrierefreiheit auch noch immer weiter steigt. Freilich, die U6 lässt einen immer wieder staunen, wobei der Hauptgrund der ist, dass die Strecke zwei Irrenhäuser miteinander verbindet (damit mein ich jetzt nicht die Bezirke Floridsdorf und Liesing).

A pro pos Zug: Der wird auch immer besser. Jetzt gehen zB grad die neuen, richtig feschen und flühüüsterleisen S-Bahn Ganituren in Betrieb, damit is für mich nimmer 100% undenkbar, wieder ans Land raus zu ziehen. Nur mehr zu 99%.

Einzelfahrscheine find ich sowieso doof. Meistens will ich ja zurück auch. Da gabs früher ja den 24h Schein, der glaube ich ca. das 1,8fache der Einzelfahrt gekostet hat. Das find ich ok.

Habe aber auch schon (fast) immer die Jahreskarte, und finde es höchst erfreulich dass die über die Jahre immer billiger geworden ist.
Zerst in Wien, und seit diesem Sommer bei mir sogar die Außenzone.
Wobei ich da anscheinend wirklich die Ausnahme bin (1. Station nach der Stadtgrenze), mit der der/die/das VOR den Wegfall der Zonen als "positiv" verkaufen kann. Alle anderen zahlen mehr..
Dass die Preise in Zukunft eher teurer werden ist aber auch klar, jetzt wo man nicht mehr vergleichen kann was dieselbe Zone/Strecke ein paar km weiter kostet.

Die neuen leisen Züge sind eh super, vor allem klimatisiert. Fahren tuns halt nur zu Mittag, weil in der Früh und am späteren Nachmittag/Abend würdens die vielen Pendler ja dreckig machen..

Echt? Na oag. Na dann sinds wieder 99,9%.

_________________
Nick

www.1970barracuda.blogspot.com

schöne diskussion hier! ich fühl mich geradezu vertreten, wenn Bob sogar klavierübende menschen erwähnt.

bekomme zwar leichte allergische reaktionen, wenn mir auf einem youtube-video auf amerikanischem englisch etwas im aufbereiteten stil erklärt wird, aber wenn man diese hürde mal nimmt, ist's nicht uninteressant, worum's da geht.

natürlich wär ein noch autofreierer 1.bezirk wünschenswert.
so sehr ich die alten bilder aus den 60er/70ern mag, mit dem bunt zugeparkten graben und stephansplatz -
die vorstellung, man würde den autoverkehr heute zurück an diese orte holen, wäre wahnwitzig.
daran sieht man vice versa, was für ein potential in innerstädtischen straßen/gassen steckt, in denen sich heute noch autos drängeln.
es ist gold wert, an richtig schönen plätzen in der stadt sicher sein zu können, von keinerlei rücksichtslosen taxifahrern, gestressten SUV-fahrern oder sonstige frustrierten stressmachern behelligt oder gar gefährdet zu werden.

_________________
1974, 1984.