Natürlich sollte man alles, was man tut, mit möglichst gründlichem Einsatz des Hirnes tun. Das ist irgendwie allgemeingültig, deshalb kann ich Dir zustimmen.
Mit allem Anderen liegen wir- erwartungsgemäß- diametral auseinander.
Die MaHü ist für mich ein riesen Erfolg. Weniger wegen der MaHü selber, weil, wer will schon einen Handyshop/Kettenfetzentandler/Fressbude nach der Anderen? Ich nicht. Aber sowas ist wohl mehrheitsfähig. SCS im Freien. Aber: Gemütlicher ist sie jetzt schon mit den schönen Platanen- wie ein reisen Wohnzimmer. Aber auch wegen des aufblühenden Kleingewerbes rundherum! Die Gegend nördlich der Bellaria zwischen MaHü und Burggasse wird immer voller mit interessanten Einzelhändlern, Gastronomie (Ich meine die Gastronomie mit Besteck) und vielen total interessanten Geschäften, Galerien, und Initiativen. Dreh mal eine Runde durch die Westbahnstraße! Ein Geschäft interessanter als das Andere! Welche Stadt kann schon von sich behaupten, ein Spezialgeschäft für Pfeffermühlen zu haben? Wo es *nur* Pfeffermühlen gibt? Ich bringe diese Entwicklung sehr wohl in Verbindung mit der Tatsache, daß viele Autofahrer sich dort nimmer hin trauen und es deshalb dort insgesamt ruhiger geworden ist. Man kann dort wieder hin gehen und die Leute tun das auch. Wo sich die Autos schleichen, kommen wieder Menschen hin. In fünf Jahren kann sich niemand mehr vorstellen, daß die Gegend einmal ein Parkplatz für Schnäppchenjäger beim Gerngroß war. MaHü- für mich ein voller Erfolg. Wird immer besser. Danke, Frau Vasilakou.
Der erste Bezirk- Da kann ich mich nur fragen, wann Du das letzte mal wirklich nüchtern durch die City gegangen bist. 20% der Fläche für Menschen, 80% Parkplatz oder Parksuchverkehr. Wollzeile, Rotenturmstraße, Bäckerstraße, Lugeck, der Salzgrieß, der hohe Markt- alles 24 Stunden am Tag mit Autos verstellt. Der ganze Komplex zwischen Kärntner Straße/Herrengasse/Kohlmarkt und Graben- alles befahrbar, alles zugeparkt. Wozu?
Wenn Du mal wieder am hohen Markt bist, stell Dich mal dort zum Brunnen und denk Dir die Autos weg. Was für ein wunderschöner Platz das sein könnte, wenn dort nicht immer die gleichen 30 Autos alles verstellen!
Auch der Ring ist wundervoll, wenn mal kein Verkehr ist. Deshalb bin ich manchmal nach dem City Marathon dort. Man hört wie Fenster geöffnet werden, Mauersegler pfeifen, man riecht die Kastanien, die zur Marathonzeit oft noch blühen, ein kleiner Bub ruft seine Mutter, zwei streiten, irgendwo übt jemand Klavier- auf einmal merkt man, da lebt da jemand. auf einmal alles viel interessanter. Ein lebenswerter Ort. So war es früher übrigens auch einmal am Gürtel.
Ich glaub ich muß jetzt schnell aufhören und einen Baum streicheln gehen.
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