me hat geschrieben:
Lieber DT,
ich finde es schön, dass du als Moralapostel aus dem Urlaub zurückgekehrt bist. Leider verdrehst du die Sache zu sehr.
Meine Frage war nämlich nicht, ob ein Pflegegeld zweckmäßig ist und ob die Menschen darauf angewiesen sind, sondern warum es nicht als Einkommen zählt. Sonst nix! Das hat meines Erachtens überhaupt nichts mit fehlender Moral zu tun oder gibt es hier auch schon Tabuthemen?
Erfrischend finde ich auch, dass der hier öffentlich ergangene Aufruf zur Gebührenhinterziehung (= sich unberechtigt auf dem Buckel der Allgemeinheit einen Vorteil verschaffen) offensichtlich innerhalb deines moralischen Werterahmens liegt.
Was das eigentliche Thema anbelangt so gibt es halt eine Einkommensgrenze, die darüber entscheidet, ob eine Gebühr zu bezahlen ist oder nicht. Was ich in diesem Zusammenhang aber nicht verstehe, ist die Aufregung wegen 20 Euro, also dem Gegenwert eines Mittagessens mit Getränk.
Für mich persönlich ist der österr. Rundfunk nach wie vor Informationsquelle Nummer 1 mit weitgehend werbefreien Zonen. Wer das nicht will, findet Trost bei Privatsendern wie zB: Oliver Geissen - Hilfe, ich bin Gebührenzahler.
Lieber Me,
Ich muß gestehen - ohne jetzt ein Fan von Oliver Geissen bin - ich mich für dieses Sendethema gerne zur Verfügung stelle, weil ich gerne bereit bin, die 15 Minuten Werbung pro Stunde zu ertragen, wenn ich dafür keine Fernseh-Gebühren mehr bezahlen muß - die Sendungen (CSI, Dr. House, div. Filme) laufen ja auch im Werbefernsehen.
Radio ist etwas anderes, da meine Haupt-Informationsquelle das Ö1-Morgenjournal und gerne auch das Abendjournal (mit anschliessendem Panorama bzw. Europajournal) ist, wofür die Radio-Gebühren gerne zahle.
Was mich aber am meisten aufregt, ist die Dreistigkeit, mit der die Länder (großteils) und der Bund (nur ein kleiner Teil) über die GIS-Gebühren zusätzliche Steuereinnahmen lukrieren und im Gegenzug dafür sorgen, daß die Gesetze absolut dumm sind: Wer einen Fernseher hat, muß ORF-Gebühren zahlen, auch wenn er zB. im kleinen Walsertal wohnt und dort kein ORF-Empfang möglich ist (technisch geklärt - ist wirklich nicht möglich - und bis zum VwGH ausjudiziert: der Besitz eines Fernsehgerätes (bald auch Computerbildschirm ohne TV-Karte und Modem o.ä.) auf dem Gebiet der Rep. Österreich verpflichtet selbst dann zur Zahlung der Rundfunkgebühren, wenn kein Sender des ORF auf Grund technischer und geographischer Gegebenheiten empfangbar ist).
lg
Dimple, übrigens: Weißt Du jetzt, warum das Pflegegeld kein Einkommen ist
PS: Noch was zum Pflegegeld: Die Idee ist, daß nicht der Staat jemanden anstellt, wenn wer Pflegebedürftig ist, sondern der/die Pflegebedürftige frei wählen kann, wie die Pflege organisiert wird - im Prinzip ist es also die Umdrehung der Steuer (da zahlen die einzelnen etwas um zB. keine Hauslehrer anstellen zu müssen)