Der Schwedenkönig hat geschrieben:
Sogar ohne Rosinen!
Kipfel ist übrigens die einzig richtige Schreibweise für das populäre Tunkgebäck.
Der Firmengründer, Tugrul Ölzmük (das "mük" ging später während der fünften germanischen Lautverschiebung verloren), Herr Ölzmük also brachte das halbmondfömige Gebäck seinerzeit aus seiner westanatolischen Heimat nach Bregenz, wo es in der von der ersten Türkenbelagerung entkräfteten Bevölkerung regen Anklang als Frühstücksgebäck fand.
Dies vor allem auch deshalb, weil das neue schwarze Modegetränk "Schwarzer Bulle" des Dittrich Koleschitz (später während der fünften germanischen Lautverschiebung in Kolschitzky geändert), weil also dieses koffeinhaltige Heißgesöff ohne Tunkeinlage praktisch ungenießbar war, was aber keiner der trendbewussten Bregenzer zugeben wollte.
Der selbstbewusste Sarazene verwahrte sich zeitlebens gegen die verniedlichende Wiener Verunglimpfung seiner Erfindung als Kipferl und seine Nachfahren ebenso.
Schade, daß die heute erhältlichen Kipfeln nur einen schwachen Abklatsch des Originalrezepts darstellen. Ursprünglich waren die Teighörnchen nämlich mit schmackhaften, in heissem Schmalz herausgebackenen Kriechtieren gefüllt, was heutzutage nur noch sehr selten und bedingt durch glückhafte Unregelmässigkeiten in der Backfabrik vorkommt.
Liebe Grüsse
Der Schwedenkönig
Hier hat der Schwedenkönig Recht.
Was er uns aber verschweigt ist, daß in einigen Rezepten der Sarazenenbäckerdynastie das Backwerk sogar unter dem Namen "Kipf" firmierte. (wahrscheinlich fürchtet er, man könnte ihm unterstellen, daß er mit seinem Wissen prahlen will) Im Rezept für den "Kipf" geht Özmük (auch Özmyk) bei der Menge der Zutaten von 2000g Mehl aus. Für einen Kipf, wohlgemerkt. Überliefert ist sein Ausspruch, beim herausziehen des ersten "Kipf" aus dem heissen Erdloch: "So grauslich kann der Kaffe garnicht sein!"
guten Morgen!
Bob