Der Wankelmütige hat geschrieben:
Is der Schmäh vom Nachdieseln nicht, dass der Vorgang ohne Zyndung auskommt?
Yes und die Geschichte erzähl ich immer wieder gern.
Ich glaub es war im Jahr 2000 und ich bin grad vom Flughafen Stockerau nach Hause gfahrn. Dort haben wir zweimal so ein privates Dragrace veranstaltet weil der Herr W. am Flughafenhangar das Dachl repariert hat.
Seit mehreren Tagen hatte ich anscheinend kleinweise Kühlwasser verloren und nachdem nix mehr drin war hat auch die Anzeige nix Verdächtiges angezeigt. Auf der Autobahn hab ich noch recht fest gasgegeben, weils Spaß macht.
Im Kaisermühlentunnel schepperts dann plötzlich mächtig unter der MOtorhaube beim Gasgeben und Spurwechseln. Zerst gedacht ein mechanischer Defekt, es war verdammt laut, ähnlich Vorschlaghammer auf Amboss. Nach kurzer Zeit war klar, auf Last dieselts ohne Last alles normal.
Tangente keine Chance auf Zwischenstopp, also Richtung dekatee Schupfen nach Simmerung (dort hat ich damals noch ein Platzerl). Erster Versuch eines Zwischenstopps beim Heizwerk Simmering, unmöglich zum Abstellen. Ich denk jettzt wird eh schon was im Arsch einfach weiter bis zur Halle.
Vor der Halle weitere Versuche, Abstellen mit eingelegtem Gang, gleichzeitiger Notbremsung. Motor läuft einfach ohne Zündung mit mächtigem Schütteln und Schlagen weiter. Bei geöffnter Haube hat der Motor ca. gefühlte tausend Grad. Man kann eigentlich nichts mehr angreifen. Luftfilter hab ich schon demontiert, Handtuch in Vergaser gstpft um ihm Luft zunehmen, völlig wurscht. Zwischen den dilettantischen Versuchen dreh ich die Zündung wiederauf damit er zumindest normal läuft und net aus die Motorpackln hupft. Einzige Möglichkeit wäre Benzinzufuhr beenden, ich trau mich aber nicht den Benzinschlauch unter Druck vom heißen Motor abznabeln. Währendessen ich nachdenk (mittlerweile sind 10Minuten vergangen) merke ich das sich ein Ölrinnsal hinter dem Vorderreifen bildet. Nachdem ich mich unters Auto beuge sehe ich das heißes Öl mittlerweile sehr dünnflüssig beim Teflonring und der Ölablaßschraube vorbei auf die Strasse läuft. Last chance bevor 7 Liter Öl das Auto verlassen, rein in den Jensen, Vollgas wegschottert im 1.Gang, gleichzeitig Gas weg, Zündung weg (ohne Lenkradsperre) und Retourgang reinreißen. Ein ordentlicher Bockierer dann war der Spuk aus.
Nach einer Stunde etwas Wasser einfüllen anstarten, rein in die Halle und aus.
Nach paar Tagen hab ich dann ein größeres Service gemacht, war eigentlich alles ok. Ich bin dann noch 4 Jahre und ca. 10.000km ohne Probleme gefahren.
Bei einem späteren Motorservice ist mir allerdings aufgefallen, dass es die Paßstiften der Zylinderköpfe um locker einen Millimeter verschoben hatte und das Alu der Köpfe dort aufgestaucht war. Das die Kopfdichtung diesen Vorgang der Ausdehnung überlebt hat ist ein Wunder. Die Lager waren auch nicht mehr die besten allerdings führe ich das eher auf den häufigeren NOS Gebrauch zurück.
Da hab ich ja doch glatt beim Conny die alten Bilder gfunden.



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LG Günter
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