andythecandy hat geschrieben:
Bob hat geschrieben:
andythecandy hat geschrieben:
Ästhetik wird überbewertet. Vor allem bei reinen Zweckfahrzeugen.
Da bin ich wieder mal anderer Meinung, Andi.
Am liebsten hätte ich schöne und qualitativ hochwertige Dinge in allen meinen Lebensbereichen. Ganz besonders im zweckorientierten Alltag. Daß ich das nicht immer hinkrieg, ist ein anderes Thema. Aber ich arbeite daran.
Versteh Dich schon. Wenn sich die Ästhetik mit gnadenloser Zuverlässigkeit, uneingeschränkter Praxistauglichkeit und lächerlichen Kosten verbinden lässt, sicher. Leider haben die Ästheten zumeist den Nachteil, den einen, anderen oder alle diese Punkte zu vernachlässigen. Manchmal auch nur in den Köpfen, aber bei einem Ästheten muß man halt damit rechnen, dass es keine Batterietische gibt. Drum gibts eben einiges, das keinen ästhetischen Anspruch erfüllt, eben aber die anderen drei Punkte.
Na da finden wir schon eher zsamm. Ich meine ja auch nicht die Art von Ästhetik, die in einem auffallenden Design liegt. Ich mein damit eher wieviel Essenz in einem Produkt liegt. Wenn es in sich stimmig ist, qualitativ hochwertig, (nicht vergoldet) und genau das tut, was man von ihm erwartet. Solche Produkte können teurer sein, müssen aber nicht. Meistens wird ein höherer Preis aber durch besondere Haltbarkeit relativiert. Meinen tepperten Burbery-Trenchcoat, zum Beispiel, den hab ich schon bald dreißig Jahre.
Diese Produkte zeichnet oft aus, daß sie über viele Jahre unverändert produziert werden, weil sie einfach passen. Sie überstehen Zeitgeiständerungen weil sie weitgehend jenseits der Mode stehen. Ein R4 hat das, irgendein Kia eher nicht. Haribo-Gummibären, Faber-Castell Bleistifte, Swatch-Uhren vielleicht, Mannerschnitten, Mag-lite-Taschenlampen, die Wayfarer-Brillen von Ray-Ban, Aspirin, Converse-Schuhe, Vespa-Roller, ein Leatherman. Becker-Autoradios gehören dazu, hab ich jetzt gelernt und klassische Volvos der Serien 200/700/800 und 900. Und so weiter.
Die meisten dieser Dinge sind für mich "schön". Obwohl- schön ist dafür vielleicht nicht das richtige Wort. Überhaupt für Aspirin- naja. Ich meine damit: ich sehe und benutze sie gerne. Sie beziehen ihre Attraktivität für mich aber weniger aus einem marktforschungs-, modeorientierten und zweckfreien "Design" das im schlimmsten Fall sogar die Funktion beeinträchtigt, sondern eben aus ihrer zweckmäßigen Form und die kommt naturgemäß aus ihrer guten Funktion.
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Et lux in tenebris lucet et tenebrae eam non conprehenderunt
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