Nick hat geschrieben:
Nocheinmal: Ich kann und will nicht akzeptieren, dass Unternehmen und deren Gewinne immer weniger zur Finanzierung des Gemeinwesens herangezogen werden und Arbeitnehmer, die sich nicht aussuchen können wo sie versteuern, die gesamte Last der öffentlichen Ausgaben tragen. Auch dann nicht wenn das Killerargument "Die schaffen ja Arbeitsplätze" angeführt wird. Ich will nämlich - nenn' mich vermessen - auch einen Anteil am Wirtschaftswachstum und am steigenden Wohlstand haben. (Es gibt nämlich so viele lustige Sachen die ich gerne hätte...)
Zum Krankenversicherungsbeitrag: Natürlich zahl' ich nicht gerne mehr - wenn wir aber außer Streit stellen, dass die Kosten für Gesundheit in Zukunft noch weiter steigen werden (alle werden älter, Spitzenmedizin ist teuer) und alle gleichermaßen versorgt werden wollen - dann muss wohl in Zukunft mehr Geld dafür aufgewendet werden. Und über die Sozialversicherungsbeiträge werden sowohl Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber beteiligt, bei anderen Varianten wie Selbstbehalten oder das Abdrängen in private Vorsorge nur Arbeitnehner - also wieder nur ich.
Nick
Es tragen Unternehmen genügend zur Geldversorgung des Staates bei. Genauso wie Arbeitnehmer.
Was ich kritisiere ist, daß wir das höchste je erzielte reale BIP haben, eine Abgabenquote von über 40%, die höchsten je vermerkten realen Sozialausgaben (nix mit Sparen),... - und überall schreien alle: Wir wollen mehr: Mehr Sozialausgaben, mehr Staatsausgaben, mehr Steuern, mehr Sozialversicherungsbeiträge - und ich will es nicht mehr zahlen.
Was übrigens zu bedenken ist: Natürlich gibt es den Arbeitgeber- und Arbeitnehmerbeitrag zur Sozialversicherung. Aber es zahlt, wenn man es durchrechnet, alles der Arbeitnehmer: Wenn ich als Unternehmer einen Mitarbeiter einstellen will, rechne ich, was der kostet: Gehalt, SV-Beiträge, Gemeindeabgaben, Dienstgeberbeiträge,... - Im Endeffekt lautet die Rechnung: Ertrag den der Mitarbeiter bringt abzüglich Kosten und mir ist es wurscht, welchen Namen die Kosten haben und an wen (SV, Mitarbeiter, Finanzamt, Gemeinde) ich diese überweise. Daher kommt man, wenn man es durchrechnet, daß ein Mitarbeiter für ein Nettogehalt von € 2.000,00 pro Monat (€ 3.320,00 Brutto) - Nettojahreslohn bei 14 Gehältern 29.222,00 - rund 4.360,00 kostet - Jahresgesamtkosten also 61.008,98. Das heißt also, daß die Abgabenquote der Angestellten in dieser Steuerklasse über 50% liegt. Wenn hier endlich etwas getan wird (das würde aber heissen, massive Senkung der SV-Beiträge), bin ich gerne bereit über KöSt-Erhöhungen zu reden - ansonsten halte ich das für Schwachsinn, weil ich dann keine Mitarbeiter mehr einstelle, da es sich nicht mehr rechnet.
lg
Dimple
wenn mich wer fragert würd ich arbeit steuerlich massivst entlasten und gewinn, egal ob aus arbeit oder produktion oder kapital besteuern. ich seh nicht ein, dass unternehmen die milliarden an gewinn machen, diesen nicht versteuern müssen. da wird gecasht wie blöd und die gleichen die massiv abcashen (stichwort shareholdervalue) jammern, dass sie soviel zahlen müssen und produktivität erhöhen müssen....
wir brauchen starke gewerkschaften dringender denn je, und wenns so weitergeht (stichwort billaverkaüferin) dann muß ein arbeitskampf her.