Dschungeltier hat geschrieben:
Bob hat geschrieben:
Der Wankelmütige hat geschrieben:
Danke für die Info, und tschad um Clay und tschad, dass der absolut vor meiner Zeit lag. Damals war die F1 sicher noch cool.
LG,
Martin
Damals haben die Leute aber auch schon gesagt: Jaja, aber zu Juan Manuel Fangios Zeiten, da war die F1 noch cool! Lass Dir von uns alten Schwätzern bloß keinen früher-war-alles-besser-Schmus einereden.
Und: ein tadelloser Capri macht aus einem Gummibärchen Namens Jochen noch lange keinen Brambilla.
Wußtet Ihr, daß er als Mechaniker angefangen hat, und dann bei Testfahrten immer die GP Piloten gebügelt hat? Bis March ihm ein Cockpit überlassen hat? Für schnelle Runden hats bei ihm immer gereicht, aber ganze Rennen hat er nur selten geschafft. Immer jenseits aller Limits.
hat er nicht ein rennen im regen gewonnen? und ist nach dem rennen dann in die wiese gedonnert?
Also wieder mal die Brambilla Geschichte:
Vittorio Brambilla hat den Regen-GP von Zeltweg/Austria 1975 gewonnen. Ein Abbruchrennen. Er hat selber nicht damit gerechnet. Als sie ihn als Sieger abgewunken haben, hat er die Hände in die Höhe gerissen, und ist in die Boxenmauer gedonnert. Die Siegerrunde hat er dann in einem ziehmlich verdröselten orangen March zurückgelegt.
(Einschub: March Sponsor zu jener Zeit war Beta Utensili. Als ich bei meinem ersten Besuch bei Bilek in der Werkstatt eine riesige orange Toolbox von Beta gefunden hatte, wußte ich: Das wird eine Beziehung fürs Leben. Einschub Ende)
Ich weiß. SICHER. daß seither kein Rennfahrer sich mehr über einen Sieg in einem GP gefreut hat. Das ist absolut amtlich. Das mit dem verbogenen Auto hat aber gepasst. Er hat seine Autos fast immer kaputt gemacht. Wenn nicht kaltverformt, hat er einen der unzerstörbaren Cosworth-Motoren abgestochen oder ist einfach aus der Kurve geflogen. Wenn er das Auto heil ins Ziel gebracht hätte, hätte er sicher das Gefühl gehabt, nicht alles gegeben zu haben. Aber er hat immer gefightet, hat nie aufgegeben. Ein richtiger Mann. Einer meiner Helden.
Seriensieger war damals ein gewisser Niki L.(Allein schon der Name! Heißt so ein Rennfahrer? Nikolaus?? Da fehlt doch jeder speed! Krampus, von mir aus, aber Niki???) Er war klein, hatte einen Überbiss, war für seine Emotionslosigkeit bekannt und viele Leute, auch ich, empfinden ihn als arrogant. Aber viele Österreicher waren seine Fans. Weil er zufällig auch einen österreichischen Reisepass hat. Ich hab das noch nie verstanden. Das mit dem Reisepass. Der Sieger in meinem Herzen hieß stets Vittorio.
Einen praktischen Vorteil hatte es noch, Brambilla-fan zu sein.
Sobald er ausgeschieden war, hatte der GP seinen Reiz für mich verloren, und ich war wieder der erste von meiner Partie im Rodaunerbad. Später sind sie dann nachgekommen, ins Bad, und haben sich über einen neuen Lauda-Triumph gefreut, und wir haben uns nicht verstanden.
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Et lux in tenebris lucet et tenebrae eam non conprehenderunt
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