Interessanter aufschlussreicher Fred. Danke.
turnustaunier hat geschrieben:
is a spannende frage. nach kurzem memorieren muss ich annehmen, dass ich zum schüttler neige, besonders wenn ich die menschen noch gar nicht, bzw. noch nicht besonders lange/gut kenne. hab damit durchaus vermehrt die erfahrung gemacht, dass die schüttelhand vom gegenüber dann eher nur etwas irritiert ausgefahren wurde. vielleicht bin ich da zu förmlich. i mein des net bös. wohl kinderstube.
ohne jetzt für das schütteln per se eine lanze brechen zu wollen, da es wohl alle von uns schon mehrfach erlebt haben, die hand gereicht zu bekommen von jemandem, von dem man es sich nicht unbedingt sehnlich gewünscht hätte.
aber: es ist immer noch ein kleines symbol des physischen (analogen) sich-gegenseitig-vergewisserns "du bist ein mensch, ich kann dich angreifen", mit dem, ja mei, kleinen hygiene-aspekt.
aber schon die thematisierung dieses hygiene-dings (no offense, lieber Elwood) kommt mMn schon bissl auch aus der angst-ecke ("fassen sie mich nicht an"), die wiederum die entsolidarisierung der menschen untereinander, die grassierende vereinzelung in der gesellschaft der ich-AGs, der selbstabschotter und der google-autos befördert.
(ich nehm mich da gar nicht aus, bin beruflich auch a ich-AG, beäuge das aber auch sehr kritisch.)
also ich fänd's schade, das schütteln ersatzlos abzuschaffen. aber es wird in unserer paranoiden sicherheits- und gesundheitsterrorgesellschaft wahrscheinlich eh früher oder später kommen. "zu ihrer eigenen sicherheit ist hautkontakt mit jedwedem ihnen nicht näher bekanntem menschen dringlichst zu vermeiden. bei nachweislichem zuwiderhandeln sieht sich ihr sozialversicherungsträger leider gezwungen, die für sie ausgelegten medizinischen leistungen ... "
Da bin ich sehr beim turnustaunier.
Meiner bescheidenen Meinung finde ich den Vorwand der Hygiene in diesem Zusammenhang ein wenig lächerlich, wenn ich bei jedem Türöffnen die Klinke berühre. Wo auch immer das passiert.