Bob hat geschrieben:
Nick hat geschrieben:
Die dimplesche 10Liter/1600 Kilogramm Regel ist ja tatsächlich eine willkürliche. Aber ich denke jeder hat so eine Regel für sich persönlich aufgestellt, mitunter sogar mehrere für unterschiedliche Autos. Also für den daily driver eine andere als für das Spaßauto für's Wochenende. Irgendwann übersteigen die zu erwartenden Kosten einfach die selbst gewählte Schmerzgrenze.
Nick
Aha? Wie soll das funktionieren?
Ich kauf mir ein Auto. Das verbraucht soundsoviel und wiegt soundsoviel, und dann zieh ich meine persönliche ökologische Vertretbarkeitsgrenze, die liegt natürlich ein, zwei Achteln im Verbrauch und ein paar Kilo im Gewicht drüber, und schon bin ich ökologisch vertretbar unterwegs? Alles paletti?
Wißt Ihr was?
Das ist ein durch und durch katholischer Ansatz!
Ich beichte, der Himmelvata vergiebt, und alle sind glücklich.
Ich wurde protestantisch erzogen.
Ich bin für jede meiner Handlungen selbst verantwortlich. Nicht relativ. Absolut!
Da gibts leider keinen so billigen Ausweg.
Ich fahr meinen Ami immer mit schlechtem Gwissen in dem Bewußtsein, das Falsche zu tun.
Und da gibs keine selbstgeschaffene Instanz, die mir den Kopf streichelt, und sagt: Bist eh ein Lieber.
Die Frage ist einfach: Wieviel Gewinn bringt mir ein schlechtes Gewissen (weil ich den Volvo fahre und nicht den Skoda PD-TDI mit RPF).
Und: Es gibt eine andere Schmerzgrenze für Spaß, als für Daily-Driver. Und ich bin dafür verantwortlich, wo meine Schmerzgrenze (Kosten, Umweltschädigung,...) liegt. Aber irgendwie kann ich nicht sagen, ist eh wurscht, ist halt ein Cayenne (jetzt abgesehen vom Preis), den ich jährlich 35000 km durch die Gegend fahre und 20 L verbrauche. Manche können das, ich kann das nicht. Daher ziehe ich meine Schmerzgrenze dort, wo mir der Verzicht noch nicht entgegenleuchtet, aber ich noch guten Gewissens (solange ich nicht näher nachdenke) sagen kann, ich bin auf der Seite der guten.
Aber das ist sowieso für jeden selber zu entscheiden: Die einen fahren ein Auto, das 15 oder 20 L braucht, aber sie fahren nur Vergnügungs-Strecken und täglich wird die U-Bahn gewählt. Die anderen fahren SDIs, dafür aber 65.000 km im Jahr, weil sie eins mit der Natur sein wollen und dort wohnen, wo Fuchs und Henne sich gute Nacht sagen und den Lärm für das Problem der Städter halten.
Daß jeder persönliche Kompromiss unsereiner nicht viel ändern wird, weil wir selbst in dem Bereich, in dem wir das Gefühl der wirklichen Kasteiung unserer Bedürfnisse haben, noch immer soviel CO2/Mist/Schmutzwasser/Bodenversiegelung/... verursachen, daß dies niemals als Entwicklungsmöglichkeit für alle Menschen auf der Erde in Betracht gezogen werden dürfte.
lg
Dimple